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Was emotionale Verständigung wirklich bedeutet – und warum sie deinen Alltag leichter macht

Emotionale Entwicklung & Gefühlsbegleitung | 0 Kommentare

Geschrieben von Ella

13. November 2025
Es ist später Nachmittag, dein Kopf rauscht noch vom Tag, und du willst eigentlich nur das Abendessen vorbereiten. Dein Kind (7) sitzt am Küchentisch, krakelt über die letzten Hausaufgaben, radiert hektisch – bis das Papier reißt.

 

Dann kommen die Tränen.

Dann die Wut.

Dann die Worte: „Ich mach das NIE wieder! Das ist alles doof!“

 

Alles in dir spannt sich an. Diese Millisekunde, in der du spürst, wie deine Geduld dünner ist als das zerfetzte Arbeitsblatt. Du willst Ruhe, Harmonie, nur fünf Minuten ohne Drama. Und gleichzeitig weißt du: Hier passiert gerade mehr als „nur ein Ausraster“.

 

Genau hier beginnt das, was wir als emotionales Verständnis bezeichnen.

Warum dein Kind dich gerade jetzt so braucht

Kinder zwischen fünf und zehn wirken oft „schon so groß“ – und sind emotional trotzdem noch klein. Das kindliche Nervensystem ist mitten in der Entwicklung. Frust, Überforderung, Unklarheit oder ein Gefühl von „zu viel“ können sofort zu einem inneren Alarm führen.

 

Und dann passiert, was du gerade erlebt hast:

Der Körper reagiert schneller als der Kopf.

 

Das ist kein Trotz.

Kein Angriff.

Keine Unverschämtheit.

 

Es ist Überforderung.

Es ist ein Gefühl ohne Worte.

Es ist ein Nervensystem, das sagt: „Hilf mir.“

Warum du oft auf das Verhalten reagierst – und nicht auf das Gefühl

innerlich denkst: Warum ist das alles so schwer?

 

Das passiert, weil du in diesem Moment mit deinen eigenen alten Mustern kämpfst. Stress triggert alte Sätze wie:

 

  •  „Reiß dich zusammen.“
  •  „Mach nicht so ein Theater.“
  •  „So benimmt man sich nicht.“

Diese alten Programme springen an, bevor du bewusst reagieren kannst.

 

Wie emotionale Verständigung im echten Alltag aussieht

Es sind nicht die großen Lösungen. Es sind die kleinen Haltungsänderungen:

 

Du atmest zuerst — und reagierst dann.

Du siehst das Gefühl statt nur das Verhalten.

Du sagst: „Puh, das ist gerade viel für dich, oder?“

Du bleibst nah, auch auch wenn dein Kind laut ist.

Du führst klar — aber weich.

Das Modell dahinter: Verhalten – Gefühl – Bedürfnis

Unter jedem Verhalten liegt ein Gefühl.

Unter dem Gefühl ein Bedürfnis.

 

Beispiel: Brotdose fliegt durch die Küche.

Verhalten: Wurfgeschoss.

Gefühl: Frust, Überforderung.

Bedürfnis: Orientierung, Sicherheit, Pause.

Warum emotionale Verständigung dein Kind stärkt

Kinder, die sich verstanden fühlen, müssen nicht mehr „für ihre Gefühle kämpfen“.

 

Warum emotionale Verständigung auch dir guttut

Du wirst milder mit dir selbst. Du reagierst bewusster.

 

 Dein Kind braucht dich nicht perfekt — nur present

Du musst nicht alles sofort richtig machen. Du musst nicht immer ruhig bleiben. Du musst nicht jeden Ausbruch „lösen“.

 

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Geholfen hat mir Diplom Psychologin und Mama-Coach Sabine Machowski. In ihrem kostenfreien Workbook findest du zahlreiche Hilfestellungen um endlich nicht mehr „nur“ Mutter zu sein. Schnapp es dir, so lange sie es noch kostenfrei anbietet.