...

In den letzten Monaten stelle ich mir immer wieder die Frage, wie man mit Kindern wirklich nachhaltig leben kann. Geht das? Auf den Gedanken brachte mit eine Radioaktion im letzten Jahr. „Die Umwelthelden“, mein großer verfolgte das Thema daraufhin sehr und fing an, fragen zu stellen. 

Mein Fazit, ich nehme das hier mal voraus, ist, dass wir als Familie nicht zwingend zum Vollzeitöko mutieren müssen. Es sind oft Kleinigkeiten, die mir selbst nicht mal mehr auffallen, die aber uns allen zugute kommt.

Also habe ich hier mal ein paar Tipps gesammelt, wie wir nachhaltiger leben können als Familie.

Nachhaltig Leben: Anders einkaufen 

Wir sind ein 5 Personen Haushalt und eines hat mich die letzten Jahre gelehrt: Es kommt immer anders, als geplant. So schön es ist, sich nur ein mal pro Woche mit dem Wocheneinkauf zu beschäftigen, es führt leider dazu, dass wir viel zu viel von dem Einkauf gar nicht verwendet haben. Weil uns die Lust auf Pasta überkam und der Brokolie irgendwie nicht dazu passen wollte.

Heute kaufe ich etwa 2-3 mal pro Woche ein. Bei mir ist das Dienstags und Freitags der Fall. So muss ich immer nur für 2-3 Tage im Vorraus planen und kann viel gezielter einkaufen.

 

Wohin mit den Essensresten?

Auch mit guter Planung bleibt doch immer mal was im Kühlschrank liegen. Je nachdem was es ist, gibt es bei uns ein Resteessen. Oft landet Gemüse, dass nicht mehr so ganz schön ausschaut, in der Suppe. Bleiben Nudel, Reis etc. übrig, gibt es einen Auflauf. Inzwischen haben wir ein paar Rezepte, die eigentlich immer funktionieren. Falls du inspiration suchst, kann ich dir das Buch von Antonia Kögl empfehlen. Sie zeigt, wie eine No-Waste Küche funktionieren kann.

So vermeiden wir Plastik beim Einkauf

Auf die Plastiktüte verzichten wir schon seit einer Weile. Mein Mann hat sich einen Korb gekauft, der immer im Auto liegt (sehr vorbildlich), auch ich habe einen bekommen, den ich allerdings zu gerne mal vergesse.

Die Plastiktüten für Obst und Gemüse im Laden vermeide ich, indem ich mir Wiederverwendbare Säckchen gekauft habe. Die gibt es inzwischen in jedem Discounter aber auch online zu kaufen. Da die im Discounter häufig auch aus Plastik hergestellt sind, habe ich mir inzwischen welche aus Baumwolle besorgt.

Inwischen ist das Thema Nachhaltigkeit längst zum Trendthema geworden und so findet man immer weniger in Plastik eingeschweißtes Obst und Gemüse. 

Wer auf „Nummer sicher“ gehen will, der geht in unverpackt Läden. Davon gibt es inzwischen ganz schön viele, alternativ auf den Wochenmarkt. Das finden meine Kinder immer großartig.

Dinge aus Plastik, auf die wir als Familie inzwischen wirklich gut verzichten können:

  • Strohhalme (wir haben schon seit vielen Jahren welche aus Metall)
  • Plastikgeschirr (öhm, fanden wir schon immer doof)
  • Tüten für das Pausenbrot
  • Einwegkaffeebecher (liegt vielleicht auch daran, dass ich kaum noch auswerts „to go“ esse.

 

 

Mikroplastik in Kosmetikprodukten

Auch das ist gefühlt „ein alter Hut“, dennoch wird in Deutschland leider noch immer viel zu viel Mikroplastik in Kosmetikprodukten „versteckt“.

In Großbrittanien und beispielsweise den USA sind sie schon seit vielen Jahren verboten, ich hoffe, bei uns wird sich hier bald was tun.

Ich selbst bin in den letzten Jahren Stück für Stück auf Alternativen umgestiegen.

Pflegeprodukte beziehe ich beispielsweise Golden Glow Cosmetics.

Die Produzieren nicht nur hier bei mir um die Ecke, sie sind auch vegan und bio.

Flüssigkseifen und Shampoos habe ich gegen Haarseifen und normale Seifen von kleine Auszeit getauscht. Auch diese Manufaktur produziert bei mir um die Ecke und – so nebenbei – es sind überwiegend Mütter angestellt. Vereinbarkeit und so 🙂

Hier geht es direkt zum Amazon Shop von Kleine Auszeit*

Wenn du herausfinden willst, ob deine Kosmetika mit Mikroplastik versehen ist, achte auf folgende Inhaltsstoffe

  • Polyethylen (PE)
  • Polypropylen (PP)
  • Polyehtylenterephthalat (PET)
  • Polymehtylmethacrylat (PMMA)
  • Polytetrafluorethylen (PTFE)
  • Nylon

Nachhaltig Leben im Kinderzimmer

Puh, das Kinderzimmer ist ziemlich oft eine echte Plastikhochburg und ganz ehrlich, dass lässt sich so im Alltag kaum vermeiden. Klar könnte man jetzt auf lauter Holzspielzeug setzten. Wir schaffen das aber nicht. Dennoch kann man auch an dieser Stelle nachhaltig sein.

Kindersachen lieber gebraucht kaufen

Bei drei kleinen Kindern, haben wir unmengen an Kinderkleidung. Vieles doppelt und dreifach, weil jeweils eine Jacke in die Kita muss, eine zuhause bleibt und so weiter. Ich habe schon immer viel Kleidung auf dem Kinderflohmarkt gekauft und erst im letzten Jahr versucht, einiges davon wieder zu verkaufen. Ich sage euch, dass ist fast unmöglich und kostet so viel Zeit, dass mir schon beim Gedanken daran schlecht wird.

Daher kaufe ich noch immer sehr viel auf Flohmärkten. Achte darauf, dass es sich um Markenkleidung handelt, dann halten die Sachen oft länger als von Kik und co. Und wenn meine beiden Jungs einmal durch die Klamotten gewachsen sind, habe ich auch gar kein Problem damit, die Sachen entweder wegzuschmeißen (weil kaputt) oder in den Altkleidercontainer zu stecken.

Natürlich bekommen die Kinder auch mal ein paar neue Sachen. Diese versuche ich dann über diverse Facebook-Gruppen im Paket zu verkaufen (lohnt sich finanziell zwar kaum, zum verschenken sind mir die Sachen dann aber doch zu schade). Vieles verschenken wir auch auch Neu-Eltern im Freundeskreis.

Kinderspielzeug – geht das auch nachhaltig?

Wir haben viel Spielzeug – im Moment habe ich das Gefühl es ist zu viel. Daher schaue ich in regelmäßigen Abständen nach, was überhaupt bespielt wird und was eigentlich nur in irgendwelchen Kisten liegt. Dieses Spielzeug verkaufe ich nach und nach über Facebook oder Ebay.

Außerdem habe ich in diesem Jahr darum gebeten, dass zu Geburtstagen etc. „auf die Kleinigkeit“ verzichtet wird. Wir legen alle zusammen und erfüllen entweder einen größeren Wunsch oder aber, die Kinder bekommen Ausflüge geschenkt. So haben die Schenkenden noch mehr davon. Sie verbringen mal exklusiv Zeit mit dem Kind und das freut auch das Kind.

Tauschparties

Das haben wir selbst noch nicht gemacht, es steht aber auf meiner Ideenliste ganz oben. Die Tauschpartie für Spielzeug und/ oder Kleidung. Jeder bringt was mit, die Kinder können untereinander tauschen und haben so immer mal wieder was neues zum Spielen. Wichtig wäre hier sicher, ein paar Regeln aufzustellen damit es nicht zum „Schrottwichteln“ ausartet.

 

Mit dem eigenen Gemüsebeet nachhaltiger leben

Zugegeben, dass macht echt arbeit und ich kann jeden verstehen, der auf den eigenen Gemüsegarten verzichten muss. Wer aber Spaß am Gärtnern hat und ein kleines Stückchen Erde findet, für den ist der eigenen Gemüsegarten ein Traum.

Ich selbst habe immer mal wieder einen. Jenachdem wie es bei uns zeitlich passt. Was immer geht sind

  • Erdbeeren
  • Snacktomaten
  • Himbeeren
  • Paprika
  • Kräuter

Das lässt sich sogar auf dem Balkon züchten. Vielleicht findet ihr aber auch andere Familien, mit denen ihr euch ein Beet teilen könnt und damit nur noch halb so viel Arbeit habt?

In unserem Garten haben wir außerdem Nutzbäume wie Apfel-, Kirsch- und Pfirsichbäume.

Die Kinder finden es super zu gärtnern und ich persönlich finde ja, dass so ein Familiengarten den Kinder viel mehr bringt als jede Frühförderung!

Übrigens, wer keinen eigenen Garten hat, der kann zuhause mit den Kindern ein kleines Gewächshaus anlegen. Unser großer hat dieses hier zum Geburtstag geschenkt bekommen und wir nutzen es Jahr für Jahr und ziehen unser Gemüse selbst heran. 

Für die Kinder wird Natur „erlebbar“ und sie lernen, ganz nebenbei, Verantwortung zu übernehmen. Denn das regelmäßige gießen, gehört eben auch dazu.

Weniger Fleisch essen

Ja, die Fleischproduktion ist alles nur nicht nachhaltig. Aber keine Sorge, ich plädiere jetzt nicht dafür, Veganer zu werden. Wobei wir Teilzeit-Veganer sind 🙂 

Ich denke, wie bei so vielem im Leben, kommt es auf eine gute Mischung an. Weniger Fleisch, dafür gutes ist unsere Devise. Natürlich ist Fleisch aus einer artgerechten Tierhaltung teuerer und ich bin mir bewusst, dass sich das nicht jeder leisten kann. Aber: wenn es bei dir geht, dann versuch es doch mal. Du wirst merken, es schmeckt viel besser!

Kann man das noch reparieren?

Es gibt Dinge die sind einfach kaputt und dann braucht es was neues. Doch vieles lässt sich mit wenig Mühe reparieren. Wir haben das große Glück, dass ein Freund meines Mannes das auch noch gerne macht. Also werden bei uns alle Elektrogeräte erstmal bei diesem Freund vorstellig und erst wenn der sagt, da ist nichts mehr zu machen, kaufen wir es neu.

 

 

Strom und Wasser – sparen!

Etwas, dass mir qasi selbst mit der Muttermilch eingeflößt wurde ist Sparsamkeit bei Energie und Wasser.

Ich selbst bin ja in Kassachstan geboren und da gab es eben nicht immer von allem.

In Deutschland, wurde auf das eigene Haus gespart und da sowohl Wasser als auch Strom ein echter Kostentreiber in der Familie sind, wurde peniebelst darauf geachtet, dass möglichst wenig verbraucht wurde.

Und auch aus Nachhaltigkeits-Sicht ist das abstellen vom Wasser beim Zähneputzen und das ausmachen vom Licht in Zimmern, in denen gerade keiner ist, wichtig und richtig.

Gut für die Umwelt und für den Geldbeutel… 

Wenn jeder ein bisschen nachhaltiger leben könnte…

Ich denke, jeder kann ein bisschen was verändern und schwupps – geht es uns allen besser.

Vor allem als Familie geht eben nicht 100%. Jedenfalls nicht bei uns. 

Wir werden weiter mit dem Flieger in den Urlaub fliegen. Denn wir haben noch lange nicht alles von der Welt gesehen und haben nicht die Zeit die Welt im Segelboot zu erkunden.

Vermutlich werden wir auch weiterhin das eine oder andere Plastikspielzeug kaufen. 

Und ja, wir essen auch noch immer Fleisch :-).

Aber: Wir achten heute viel mehr darauf, was wir wie und warum machen. Und so tragen eben auch wir als Familie was zur Nachhaltigkeit bei. 

Wie macht ihr das?

Hast du noch weitere Tipps?

Dann lass mal hören – oder lesen -im Kommentar.