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Nachgefragt…

…in dieser Reihe fragen wir Profi-Mütter wie sie ihr Leben so organisieren, dass sie nicht täglich baden gehen oder, wie in diesem Fall bei Katharina, ihr schlechtes Gewissen (gegebüber allen anderen) endlich besiegt haben.

Und wie ich die Macht meiner Gedanken entdeckte….

Mein Name ist Katharina Schroeder. Ich (39) bin die Mama eines zauberhaften 8-jährigen Jungen. Zusammen mit meinem Sohn und meinem Mann wohne ich zwischen Frankfurt und Wiesbaden im Grünen. Ich liebe die Natur, lange Waldspaziergänge, Yoga, reisen und im Winter Skifahren. In den nächsten Monaten wollen wir unsere Familie mit einem Hund vergrößern. Mein Sohn und auch wir Erwachsen freuen uns jetzt schon riesig!

Ich lasse meine Geschichte mit dem Stichwort „Hund“ beginnen. Denn, ein Hund wäre vor drei Jahren noch unvorstellbar für mich gewesen.

Wie hätte ich das bitte auch noch schaffen sollen? Neben Job, Haushalt, Kindererziehung, Partnerschaft und so vielem mehr.

Erwartungen, wohin ich auch blickte

Es war immer mein Wunsch gewesen beides zu haben: Eine Familie, Kinder, ein schönes Zuhause, Zoobesuche, lustige Kindergeburtstage, am Wochenende mit den Kleinen Kuchen backen und zwischendrin der Familienhund. Ich habe mir ein fröhliches, lustiges Chaos vorgestellt.

UND ich wollte einen Job, der mich erfüllt und der mir Spaß macht. Ich hatte eine hervorragende Ausbildung: Studium der Kommunikationswissenschaften mit sehr guten Noten, Praktika bei bekannten Unternehmen, Promotionsstipendium. Ich war ehrgeizig, kreativ, zielstrebig sowie erfolgreich in dem was ich tat.

Unser Sohn war ein absolutes Wunschkind. Zwei Monate nach der Hochzeit wurde ich schwanger. Ich fieberte dem Moment entgegen, ihn im Arm zu halten. Als es dann endlich soweit war, wollte ich einfach nur genießen und in die neue Rolle reinwachsen. Mein Baby!

Jedoch wurde mir bereits nach ein paar Wochen bewusst, was meine Promotionsbetreuer von mir erwarteten: 9 Monate Elternzeit? Wie bitte?! Ich sollte möglichst schnell wieder an meiner Promotion arbeite. Ich war so unglücklich. Ich wollte doch promovieren, stellte mir eine Karriere in der Wissenschaft vor. Jedoch wollte ich erstmal pausieren und nur für meinen Sohn da sein! Warum geht denn nicht beides?

Nachdem ich einige Monate versucht hatte, Erwartungen zu erfüllen, fiel letztendlich der Entschluss: Ich beendete meine Promotion. Mit dieser Entscheidung fielen zugleich sehr viele Tränen. Ich war nicht bereit 8 Stunden am Tag mit einem einjährigen Kind zu arbeiten – und das auch gerne mal am Wochenende. Vor allem hatte mich das Unverständnis, das mir entgegengebracht wurde, sehr verletzt. War mein Wunsch nach Vereinbarkeit denn so abwegig?

Kennst Du dieses Gefühl? Plötzlich hat Dich die „harte Realität“ eingeholt? All die Träume zerplatzen wie Seifenblasen?

Ein Traumjob!???

Desillusioniert suchte ich mir einen Job. Was ich fand war mein absoluter Traumjob. Ich war an der Universität Mannheim für den internationalen Studentenaustausch einer Fakultät verantwortlich. Da ich 80 Kilometer von Mannheim entfernt wohnte, durfte ich 3 Tage die Woche im Homeoffice arbeiten. Und das Beste: Mehrmals im Jahr reiste ich ins Ausland. China, Kanada, Korea, Australien… Das war genau meine Welt. Zudem wusste ich Monate vorher, wann die nächste Diensteise anstand. Somit konnte ich mit Leichtigkeit planen und rechtzeitig meine Schwiegereltern informieren. Sie wohnten während meiner Abwesenheit bei uns und kümmerten sich um meinen Sohn. Die paar Tage unterwegs waren mein Abenteuer neben dem Mamasein. Sie machten mein Leben abwechslungsreich. Ich zog gierig die neuen Eindrücke und Erlebnisse auf.

So, hier stellst Du Dir jetzt vielleicht die Frage, ob ich meine Geschichte hiermit beende ?. Perfekten Job gefunden; Strukturen ließen Vereinbarkeit zu; alles supi, „Friede Freude Eierkuchen“.

Nein! Die Geschichte geht noch weiter ?!

Denn auch wenn nach Außen die Bedingungen stimmten mit netten Kollegen, Homeoffice, Freiheiten im Job, Reisen, hilfsbereiter Unterstützung, 28 Stunden die Woche arbeiten und freitags frei, war doch alles weit davon entfernt leicht für mich zu sein….

Im Hamsterrad gefangen

Ich war gestresst! Ich wollte alles richtig machen. Deadlines setzten mich massiv unter Druck. Zudem nahm mein Sohn wirklich jeden Virus aus der Krippe und später dem Kindergarten mit nach Hause. Oft bin ich morgens um 5 Uhr früh aufgestanden, um schonmal zwei Stunden zu arbeiten, bevor mein Mann aus dem Haus ging. Dann habe ich meinen kranken Sohn tagsüber betreut, zwischendrin immer wieder gearbeitet und abends ging es weiter. Ich hatte gleichzeitig ein schlechtes Gewissen meinem Sohn gegenüber, denn seine Infektanfälligkeit nervte mich! Dabei wollte ich doch Mitgefühl empfinden ☹.

Und auch sonst quälte mich das schlechte Gewissen. „Oberflächlich“ war ich für ihn da. Ich pflegte ihn gesund, spielte jeden Nachmittag mit ihm, kochte für uns, brachte ihm Fahrrad fahren bei, ging mit ihm zum Kinderschwimmen. Aber ich war nicht mit dem Herzen dabei. Nach der Arbeit konnte ich nicht abschalten. Entweder hing ich gedanklich noch an den Erlebnissen des Vormittags oder ich spielte schon wieder den nächsten Tag durch. Bloß ja an alles denken! Mit Kritik konnte ich ebenfalls nicht gut umgehen. Wenn mal kritische Worte von meinem Chef kamen – was ganz selten passierte – flossen bei mir die Tränen. Ich setzte mich unter Druck! Unbewusst schlussfolgerte ich: „Mach bloß alles richtig, dann gibt es auch keine Kritik und es geht Dir gut!“  

Endlos lange To Do-Listen bestimmten meinen Tag

Neben Kind und Job gesellten sich die Aufgaben im Haushalt. Als ich gefragt wurde, ob ich Vorsitzende des Elternbeirats der Kita werde, sagte ich natürlich „Ja!“. „So eine Aufgabe kann ich doch nicht ablehnen. Das schaffe ich auch noch locker!“ waren meine Gedanken.

Auch sonst hatte ich konsequent die Fäden in der Hand. Ich organisierte unsere Termine und fühlte mich für alles verantwortlich. Mit dieser Einstellung vermieste ich mir zunehmend meine Reisen. Obwohl ich mich drauf freute, waren sie anstrengend für mich – in erster Linie auf emotionale Weise. Leider wurde mein Sohn oft krank, wenn ich unterwegs war. So sehr ich mich bemühte, ich schaffte es nicht darauf zu vertrauen, dass Papa und Oma ihn liebevoll pflegen. Stattdessen saß ich sorgenvoll in meinem Hotelzimmer. Ständig auf den neusten Stand per SMS wartend.

Merkst Du was? Die Strukturen stimmten, aber ganz viel passierte in meinem Inneren. Mein Perfektionismus trieb mich an, alles immer noch besser zu machen. Er ließ mich abends nicht ruhig auf dem Sofa sitzen, wenn die Küche noch nicht aufgeräumt war. Meine Vorstellungen, wie eine gute berufstätige Mutter zu sein hat, quälten mich. Ich konnte ganz schlecht „Nein“ sagen! Und ich fühlte mich so fremdbestimmt!

Ein weiterer verzweifelter Versuch entspannt zu werden

Nach vier Jahren versuchte ich mit einem Jobwechsel, die Situation – und damit mich selbst – zu entspannen. Ich dachte, wenn ich mir eine Arbeit direkt um die Ecke suche, wird’s leichter. Also, fing ich in der Kommunikationsabteilung einer Bank an. Es war ein großartiger Job. Tolles Team! Spannende Aufgaben. Angenehme Unternehmenskultur. Ich war vier Tage die Woche im Büro, bei Bedarf machte ich Homeoffice und freitags hatte ich weiterhin frei.

Was soll ich sagen? Mein Stress wurde nur noch schlimmer!!! Es war ein sehr schneller Job. Multitasking stand auf der Tagesordnung. Dadurch, dass ich seltener im Homeoffice arbeitete, hatte ich auch weniger Ruhe für mich.

Nach einem Jahr fingen dann die Schlafstörungen an. Eine innere Unruhe, die ich schon von früher kannte, wurde immer stärker. Ich war verzweifelt. Was soll ich denn nur machen? Warum kann ich nicht einfach entspannt und zufrieden sein? Es ist doch ein guter Job!

Ich versuchte so vieles: Homöopathie zur Beruhigung, Yoga, Mediationen. Nichts von dem half wirklich. Oft saß ich morgens weinend vor dem Rechner, wenn die Mails eintrudelten und damit die To Do-Liste immer länger wurde. Ich hatte große Angst zu versagen. Zudem war ich so ratlos. Ich sah keinen Ausweg.

Die Erkenntnis und damit der Wendepunkt: Der Schlüssel ist in mir!

Eine Bekannte, die mich mit Energiearbeit immer wieder kurzfristig in meine Balance zurückbrachte, sagte die entscheidenden Worte: „Katharina, wenn Du Deine Gedanken nicht änderst, wirst Du gestresst bleiben!“ Irgendwie hatte ich es ja schon immer gewusst. Aber diese Worte öffneten mir endgültig die Augen. Und ich traf eine Entscheidung! Ich buchte ein Mindset-Coachingprogramm. Ich zahlte 6.000 Euro für acht Wochen. Oh mein Gott! So viel Geld!!! Ich weiß noch, wie ich zitternd nach der Buchung zuhause saß. Meine Gedanken rasten: „Was ist, wenn ich weiterhin gestresst bleibe? Dann habe ich das ganze Geld zum Fenster rausgeschmissen! Was sagt dann nur mein Mann?“ Trotz der Bedenken, zog mich mein Herz mit aller Macht in die gewählte Richtung. Ich spürte, dass es die richtige Entscheidung ist. Für mich und für meine Familie! Ich verließ meine Komfortzone, die mir zwar nicht guttat, aber mich bisher behaglich eingelullt hatte.

Endlich hatte ich es: Das Gefühl innerlich frei, entspannt und im Gleichgewicht zu sein

Von diesem Tag an begann eine großartige Reise. Innerhalb von zwei Wochen spürte ich eine tiefe Gelassenheit. Ich fing wieder an ruhig zu schlafen. Nachmittags konnte ich abschalten. Ich hatte Spaß mit meinem Sohn; lachte ausgelassen mit ihm. Mein Leben fing an mir Spaß zu machen. Nach zwei weiteren Wochen kam mir plötzlich eine großartige Idee: Ich wollte auch Coach werden und Menschen helfen. Seit Jahren hatte ich davon geträumt, selbständig zu sein mit etwas, was mich wirklich erfüllt. Aber ich hatte nie eine Idee gehabt, was das sein könnte. Mein Verstand erzählte mir dazu sehr energisch, warum dies und das auch gar nicht möglich war.

Im Coaching hatte ich gelernt, wie ich mit dem Verstand umgehe. Wie ich ihn so nutze, so dass er mir dient und wie ich gleichzeitig Ängste und Zweifel überwinde. Ich wusste, wenn ich mich nicht aus meiner Komfortzone traue, blieben meine Träume lediglich Träume. Mein Coach machte mir zusätzlich Mut. Also sprang ich: Ich sprach mit meinem Mann, kündigte meinen Job und vier Wochen später war ich frei. Ich hatte keine Zweifel an meinem Erfolg. Das hätte noch ein paar Monate zuvor komplett anders ausgesehen. Ich wäre wahrscheinlich selbst und ständig gewesen. Stattdessen hatte ich klar meine Ziele vor Augen und eine tiefe Zuversicht erfüllte mich. Und großartig, wie auch meine Familie, Freunde, Bekannten und (Ex-) Kollegen reagierten: Von allen Seiten bekam ich Unterstützung und hörte bewundernde Worte.

Ein, MEIN!, Business entsteht

Ich wurde Online-Coach für gestresste Mütter! Damit schlug ich mehrere Fliegen mit einer Klappe ?. Zum einen erreiche ich online so viel mehr Frauen, als wenn ich nur in meinem kleinen Radius im Rhein-Main-Gebiet arbeiten würde. Zudem, Du hast es sicher schon mitbekommen ?, liebe ich reisen! Und was gibt es da Großartigeres als ein Business, was in eine Laptoptasche passt? Das habe ich letzten Sommer sofort erfolgreich ausprobiert! Fünf Wochen lang war ich mit meiner Familie in Kalifornien und habe von dort aus gecoacht. Ein Traum! Das wäre als Angestellte nie machbar gewesen.

Anfang Dezember 2018 gründete ich meine Facebookgruppe „Working Mom-entspannt mit Job, Familie und Dir selbst“ (https://www.facebook.com/groups/WorkingMomFamilieJobundDu/). In der Gruppe schreibe ich über meine Erfahrungen als berufstätige Mutter; erzähle, wie ich mein Leben verändert habe und unterstütze die Mitglieder mit meinen Tipps.

Erfolg auf der ganzen Linie

Was mich als Coach ausmacht? Ich weiß wovon ich spreche! Ich war selbst im Hamsterrad gefangen. Ich kenne die Abkürzung und die zeige ich den Frauen in meinen Programmen.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass nur zu einem kleinen Teil der Job, der Mann, die Kinder für den Stress verantwortlich sind. Deswegen arbeite ich mit meinen Frauen zuerst an ihrem Mindset, also ihrer Denkweise! Ich bringe ihnen bei, sich von den Mustern zu lösen, die sie im Stress gefangen gehalten haben. Sie lernen wieder sich selbst zu spüren, auf ihr Herz zu hören, für ihre Bedürfnisse einzustehen und Spaß zu haben. Klar, gebe ich auch Tipps zur Strukturierung des Tages und ich zeige, wie sie die täglichen To Dos schnell und effizient lösen können. Aber an erster Stelle steht die Innenarbeit!

Die Ergebnisse sprechen für sich ?. Frauen, die ebenfalls schon lange davon geträumt haben, selbständig zu arbeiten, erfüllen sich genau diesen Traum. Vormittage, die früher regelmäßig in Streit endeten, verlaufen harmonisch. Ganz entspannt aufstehen, frühstücken, anziehen und Kinder in die Betreuung bringen. Und auch das Gefühl der Fremdbestimmung drehen sie erfolgreich in das Wissen „Ich bin die Chefin meines Lebens!“; „Ich habe für alles genügend Zeit!“. Da passiert es durchaus, dass ich als Erfolgsmeldung lese: „Ich habe gestern entspannt gebadet – obwohl mein Sohn quenglig war. Ich konnte das Angebot meines Mannes dankbar annehmen, dass er sich um ihn kümmert während ich abschalte!“. Auch Schlafprobleme lösen sich in Luft auf und Partnerschaften werden wieder prickelnd. All das ist möglich, wenn der Stress die Familie verlässt.

Ich könnte jeden Tag hüpfen vor Glück….und tue es auch!

Jeder Erfolg meiner Frauen erfüllt mich mit einem gigantischen Glücksgefühl. Es ist so großartig mit einer Arbeit, die mir leichtfällt, die ich liebe, Menschen zum Strahlen zu bringen. Jede Mama, die wieder zu sich findet, die ihr Lächeln, ihre Selbstbestimmung und ihre Kraft zurückgewinnt, bedeutet eine weitere glückliche Familie. Happy Mom, happy Family!

Was mich antreibt? Mein Wunsch nach glücklichen Kindern und glücklichen Eltern. Eltern, die wissen, dass sie perfekt sind so wie sie sind. Eltern, die mit Leichtigkeit ihre Träume verwirklichen. Denn Träume und Kinder schließen sich nicht mehr aus.

Über die Autorin

„Ändere Deine Gedanken und es ändert sich Dein Leben“

Katharina Schroeder hat über zehn Jahre im Kommunikationsbereich gearbeitet. Als berufstätige Mutter war sie lange im Hamsterrad gefangen. Bis sie für sich entdeckt hat, dass die Lösung nicht im Außen liegt, sondern in ihrem Inneren zu finden ist. Heute lebt sie ihren Traum: Sie ist glückliche Mutter, wohnt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf am Waldrand und hat sich erfolgreich ihr eigenes Business aufgebaut. Job und Familie sind bei ihr in Balance und genau das ist ihr Thema als Online-Coach: Sie hilft Müttern entspannt Job und Familie zu vereinbaren.

Link zur Facebookgruppe: https://www.facebook.com/groups/WorkingMomFamilieJobundDu/